19 Juli

WISSEN FÜR DIE PRAXIS – Digitale Fachimpulse Sozialpsychiatrie

Wer sich schämt, will am liebsten im Boden versinken und weit weg von der Situation, von den Blicken oder Beurteilungen der anderen sein. So werden Scham als Emotion und das Sich-Schämen häufig tabuisiert. Unerkannte oder unterdrückte Schamgefühle können jedoch zu Abwehrhandlungen führen, wie bspw. (innerer) Rückzug, Zynismus, Trotz oder (Auto-)Aggression. Scham kann sogar die Symptomen psychischer Erkrankungen verdecken. Wird sie jedoch als Signalgeberin anerkannt, hat Scham ein konstruktives Potential und kann als „Hüterin der Menschenwürde“ (Leon Wurmser) Wirkung entfalten.

Im Kontext der Psychiatrie ist es essenziell, sich mit dem Schamgefühl vertraut zu machen. Dies gilt für die Psychiatrie-Erfahrenen als auch für die Therapeuten, Ärzte, Sozialarbeiter:innen und Angehörigen. Denn Scham kann sowohl toxisch werden als auch ein Motor für Veränderungen sein. Ein erster Schlüssel zur Unterscheidung liegt in einem besseren Verständnis von Scham.

Ines Theda und Reto Stern geben einen Überblick zum Gefühl der Scham: Entstehung, Abwehr-mechanismen, Unterscheidung zwischen „gesunder“ und „traumatischer” Scham, zwischen Scham und Beschämung. Sie stellen zudem ein Modell vor, mit dem die Würde greifbar wird.

Mittwoch, 18. Oktober 2023
15:00 bis 16:30 Uhr
Kostenfreie Online-Veranstaltung

Die Zugangsdaten finden Sie im Einladungsflyer.