PRESSEMELDUNG
Rund 130 geladene Gäste aus Verwaltung und Politik, aus Verbänden und Einrichtungen der Wohlfahrtspflege sowie aus den sozialen Interessenvertretungen kamen gestern im Hospitalhof in Stuttgart zusammen. Unter dem Motto „Soziale Arbeit ist wertvoll“ wurde nicht nur 70 Jahre Verbandsgeschichte gefeiert, sondern vor allem ein Blick auf heutige Herausforderungen und Visionen für die Zukunft der Sozialen Arbeit gelegt.
Soziale Arbeit berührt nahezu alle Menschen in Baden-Württemberg – sie ist nah am Menschen. Kinder, Jugendliche und Familien, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen, Menschen mit Behinderungen oder Menschen in existenziellen Notlagen und Lebenskrisen – sie alle profitieren von Angeboten der freien Wohlfahrtspflege. „Unsere Dienste und Einrichtungen stehen tagtäglich vor der Aufgabe, die Daseinsfürsorge in allen Feldern der Sozialen Arbeit zu sichern. Aus voller Überzeugung und mit Leidenschaft für diese Arbeit gestalten wir deshalb auch Sozialpolitik mit“, verdeutlicht Dr. Annette-Holuscha-Uhlenbrock, Vorstandsvorsitzende der Liga-BW anlässlich des Vereinsjubiläums.
Sozialminister Manfred Lucha gratulierte der Liga-BW persönlich in einem Grußwort und machte seinen ganz persönlichen Bezug zu diesem Anlass deutlich: „Soziale Arbeit ist auch für mich mein Berufsleben.“ Dass es in Baden-Württemberg eine Kraft, wie die Liga der freien Wohlfahrtspflege gebe, sei wichtig für die Politik, genauso wie für die Bürger*innen, so der Sozialminister. Den unverzichtbaren Beitrag der Liga-BW für ein besseres Miteinander machte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seiner Videobotschaft deutlich: „Sie lindert Not, unterstützt und verbessert das Leben vieler Menschen ganz konkret.“ Die Arbeit der Beschäftigten wie der Ehrenamtlichen sei gelebter Zusammenhalt.
„Für das soziale Gefüge ist die Liga-BW genauso relevant wie für die Wirtschaft im Land“, so Holuscha-Uhlenbrock: Schließlich arbeiteten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes 800.800 Menschen im Gesundheits- und Sozialwesen, mit steigender Tendenz. Etwa jede*r zweite davon sei in den rund 10.000 Diensten und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege tätig. Die Liga-BW mit ihren Verbänden und Mitgliedern stelle damit einen Großteil der im Land benötigten Sozialen Dienste bereit.
Als gemeinsame Stimme der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege und damit auch als Stimme für die Bedarfe von hilfe- und unterstützungsbedürftigen Menschen spricht die Liga-BW seit ihrer Gründung am 22. September 1952 zu und mit den Verantwortlichen in der Gesundheits-, Sozial- und Integrationspolitik. „Wir feiern dieses Jubiläum in bewegten und krisenhaften Zeiten, die die Menschen und uns in der Sozialen Arbeit bewegen und herausfordern. Und da merke ich immer wieder: es ist gut, dass es die Liga gibt“, bekräftigte Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock.
Angesichts der Folgen des Kriegs in der Ukraine ruft die Liga-BW die Landesregierung auf, zeitnah zu handeln, und fordert ein Hilfspaket zur Unterstützung der Sozialwirtschaft in der Krise. In zahlreichen Einrichtungen und Diensten der freien Wohlfahrtspflege kommt es aufgrund von explodierenden Kosten bereits heute zu drastischen Einschränkungen im Angebot. Die Daseinsfürsorge ist gefährdet.
Begleitet wurde die Jubiläumsveranstaltung von der „BrenzBand“ aus Ludwigsburg, eine inklusive Gruppe von Musiker*innen mit und ohne Behinderungen. Die „CompanieParadox“, eine Theatergruppe von Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung, begleitete Interviews mit Fachkräften aus der Praxis der Sozialen Arbeit. In ihrer Kostümierung mit auffälligen großen Modell-Köpfen erweckten sie die einzelnen Gruppen Sozialer Arbeit in Form kurzer Inszenierungen zum Leben.
Die elf Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege sind die größten Anbieter von Diensten und Leistungen der Sozialen Arbeit in Baden-Württemberg. In enger Kooperation treten sie als Liga-BW für die Interessen hilfsbedürftiger und sozial benachteiligter Menschen auf allen Ebenen ein. Gegründet am 22. September 1952 ist die Liga-BW 2022 bereits seit 70 Jahren politisch aktiv. In Vertretung von über 390.000 Beschäftigten in rund 10.000 Einrichtungen und Diensten in Baden-Württemberg sowie ihrer Klient:innen wird die Liga auch in Zukunft, stets aktuell und zielgerichtet, wichtiges Sprachrohr in allen Feldern der Sozialen Arbeit sein.
Kontakt:
Dr. Mareike Bröcheler, Referentin für Grundsatzfragen, Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e.V., Stauffenbergstraße 3, 70173 Stuttgart, Tel.: 0711/61967-12, Mail: broecheler@liga-bw.de
Bilder: Nils Theurer, www.textour-freiburg.de