04 Jun

Die Liga-BW ist Mitglied der am 03.06.2024 neu gegründeten “Initiative Inklusiver Katastrophenschutz”. Die Initiative wurde von der Landesbehindertenbeauftragten Simone Fischer und dem DRK Landesverband Baden-Württemberg mit Geschäftsführer Marc Groß gemeinsam angeregt und jetzt mit insgesamt 14 Organisationen unter Schirmherrschaft von Innenminister Thomas Strobl gegründet.

Die „Initiative Inklusive Katastrophenvorsorge Baden-Württemberg“ ist bundesweit einzigartig. Die Ziele lauten unter anderem:

  • Sensibilisierung für die Situation und Bedarfe von Menschen mit Behinderungen und anderen marginalisierten Gruppen im inklusiven Katastrophenschutz,
  • Entwicklung weiterer konkreter Maßnahmen zur Verbesserung der Vorsorge und des Schutzes für diese Personengruppen,
  • Feststellung und Schaffung von Finanzierungsmöglichkeiten von inklusivem Katastrophenschutz,
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteuren, wie Behörden, Einrichtungen, Hilfsorganisationen und Menschen mit Behinderungen,
  • Gewinnung weiterer Akteure für die Initiative.

Vorausgegangen war der Initiativen-Gründung eine Veranstaltung im Dezember 2023, bei der unter dem Titel “Rette sich wer kann – Film und Gespräch” mit Rückblick auf die Flut im Ahrtal 2021 Schlüsse für eine Inklusive Katastrophenhilfe gezogen wurden. Der Film und das anschließende Gespräch widmeten sich den drängenden Bedürfnissen und Herausforderungen, die in Katastrophensituationen unter anderem Menschen mit Behinderungen betreffen.

Angesichts des Klimawandels und jüngster Naturkatastrophen, der Flut im Ahrtal 2021 und ganz aktuell die Auswirkungen des starken Unwetters in Baden-Württemberg und Bayern, der Corona-Pandemie, der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, aber auch einer älterwerdenden Bevölkerung und der damit einhergehenden Zunahme an Beeinträchtigungen und Pflegebedarf wächst die Bedeutung einer inklusiven Katastrophenvorsorge. Rund 960.000 schwerbehinderte Menschen leben in Baden-Württemberg. 540.401 Personen sind in Baden-Württemberg pflegebedürftig, davon leben 91.759 in Pflegeeinrichtungen. Katastrophenvorsorge muss alle Menschen einbeziehen, unabhängig von ihren Fähigkeiten und Bedarfen. Bund, Länder und Kommunen sowie soziale Einrichtungen und Rettungsdienste müssen diesem Anspruch gerecht werden.