
WISSEN FÜR DIE PRAXIS – Digitale Fachimpulse Sozialpsychiatrie
Großbritannien, Italien und die Bundesrepublik Deutschland sind in der Psychiatriereform unter-schiedliche Wege gegangen. In Großbritannien war die Psychiatrieentwicklung nach dem 2. Weltkrieg durch die Gründung des National Health Service (NHS) geprägt. Drei Jahrzehnte orientierte sich der NHS an der Verkleinerung und Schließung der Fachkrankenhäuser mit parallelem Aufbau der Gemeindepsychiatrie. Die Krise des NHS hatte die Einführung von Marktelementen in der psychiatrischen Versorgungslandschaft zur Folge.
In Italien wurden auf der Grundlage einer Reformbewegung der 1960er/1970er Jahre alle Psychiatrischen Anstalten bis Ende der 1990er Jahre geschlossen. Die Schließung der Forensischen Kliniken folgte später. Aufgebaut wurde ein Gemeindepsychiatrie-Versorgungssystem mit kleinen Abtei-ungen am Allgemeinkrankenhaus.
In der Bundesrepublik Deutschland hatten die Forderungen der Psychiatrie-Enquete 1975 wesentlichen Einfluss auf das psychiatrische Versorgungssystem: Gleichstellung psychisch kranker mit körperlich kranken Menschen, Reform der Psychiatrischen Krankenhäuser und der Aufbau von differenzierten gemeindepsychiatrischer Angeboten. Inzwischen ringt das psychiatrische Versorgungs- und Unterstützungssystem mit seiner Kompliziertheit und seiner Finanzierungsproblematik.
Die Entwicklung der Psychiatriereform in der DDR ging einen eigenen Weg.
Der Vortrag reflektiert die politischen, kulturellen und geschichtlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der nationalen Entwicklungen. Was lernen wir daraus für unsere heutige Situation in Deutschland?
Dienstag, 21. Januar 2025
15:00 bis 16:30 Uhr
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