11 Dez.

Vertreter:innen der Liga-BW haben sich am 11. Dezember zum sozialpolitischen Frühstück mit dem Sozialauschuss des Landtags getroffen. Im Mittelpunkt des Austausches standen dieses Mal die Herausforderungen in der ambulanten Pflege.

Die ambulante Pflege spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels und der Sicherstellung der Versorgung der älter werdenden Bevölkerung. Vielen Menschen ist es nur möglich zu Hause gepflegt zu werden, weil ein ambulanter Dienst unterstützend tätig ist. Für die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit braucht es innovative Ansätze, die Erforschung und Implementierung neuer Versorgungsmodelle sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für professionelle Pflegepersonen.

Nach Begrüßung des Vorsitzenden des Sozialausschusses Florian Wahl und einführenden Worten des Liga-Vorstands, erörterte Gabriele Hönes (Diakonie Württemberg, Vorsitzende des Liga-Ausschusses Alter und Gesundheit), dass der demografische Wandel dazu führt, dass die Nachfrage nach Pflegeangeboten das vorhandene Angebot übersteigt. Um die Versorgungssicherheit auch künftig gewährleisten zu können ist die Weiterentwicklung innovativer Pflegekonzepte erforderlich.

Nach diesen Ausführungen gab Nagham Jaber (Pflegedienstleitung, BruderhausDiakonie mobil, Reutlingen) einen Einblick in die Praxis und schilderte die Herausforderungen in der ambulanten Pflege. Als notwendige Maßnahmen stellte sie unter anderem heraus, dass es nicht nur flexible Entlastungsbudgets, sondern auch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf braucht.

Steffen Woop (Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Liga-Ausschuss Alter und Gesundheit) fasste im Anschluss zusammen, wie das vermeintlich Unmögliche möglich gemacht werden könnte: Neben dem Ausbau und der Fortschreibung des Innovationsprogramms Pflege, müssen beispielsweise auch individuellen und unabhängigen Beratungsangebote flächendeckend ausgebaut werden. Um dem Arbeitskräftemangel wirkungsvoll begegnen zu können, braucht es eine flächendeckende Sicherung von Ausbildungs- und Schulplätzen, eine Verbesserung der Verfahren zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen und nicht zuletzt eine Dachkampagne “Care-LÄND”, die konkrete Impulse für eine Fachkräftestrategie gibt.

Auch wenn auf landespolitischer Ebene nicht alle Themen gelöst werden können, wurde im Austausch mit den Sozialpolitiker:innen deutlich, dass wir an vielen Stellen gemeinsam etwas erreichen können.